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Modul 6: Inklusives Unternehmen

In einem inklusiven Unternehmen sind Menschen mit Behinderungen selbstverständlicher Bestandteil der Belegschaft mit den gleichen Rechten und Pflichten. Alle betrieblichen Abläufe eines inklusiven Unternehmens sind gleichermaßen an die Belange von Auszubildenden und Beschäftigten mit Behinderungen angepasst.

Auf einem inklusiven Arbeitsmarkt ist es Normalität, dass Menschen mit Behinderungen überall dort arbeiten, wo Menschen ohne Behinderungen auch arbeiten. Inklusion in der Arbeitswelt setzt auf die Stärken der Menschen und reduziert sie nicht auf ihre Defizite.

Inklusion ist also ein gesellschaftliches Ziel und eine unternehmerische Aufgabe: Indem immer mehr Unternehmen Inklusion verwirklichen, tragen sie auch langfristig zu einer inklusiven Gesellschaft bei, in der das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen Normalität ist, auch in der Arbeitswelt.

Das gesellschaftliche Ziel ist im Grunde genommen die Verwirklichung von Menschenrechten: Das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-Behindertenrechtskonvention) wurde 2006 von der UN-Generalversammlung in New York verabschiedet und ist seit dem 26. März 2009 in Deutschland in Kraft. Leitgedanke ist die Idee der Inklusion: Menschen mit Behinderungen werden uneingeschränkt alle Menschenrechte und Grundfreiheiten zugesprochen und Behinderungen als Teil der Vielfalt des menschlichen Lebens gewürdigt.

Um die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland umzusetzen, hat die Bundesregierung eine Gesamtstrategie, den Nationalen Aktionsplan, entwickelt. Diese UN-Konvention richtet sich an alle staatlichen Stellen und verpflichtet damit sowohl den Bund als auch die Bundesländer zur Umsetzung. Die Bundesländer und Kommunen stellen ebenfalls Aktionspläne auf und setzen sie Schritt für Schritt um.

Darüber hinaus wird der Staat in die Pflicht genommen, Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierung durch Dritte aktiv zu schützen. Das betrifft auch die Arbeitswelt.

Eine immer älter werdende Gesellschaft und der Fachkräftemangel sind Herausforderungen für die Wirtschaft und für die Unternehmen. Mehr ältere Menschen in der Gesellschaft bedeuten eine steigende Nachfrage nach barrierefreien Produkten und Dienstleistungen. Mehr Lebensqualität durch Barrierefreiheit kommt wiederum allen zugute: Inklusion ist also im ureigenen unternehmerischen Interesse.

Ein Unternehmens-Leitbild mit inklusiven Werten und ein betrieblicher Aktionsplan sind wichtige und hilfreiche Instrumente, um Inklusion im Unternehmen zu organisieren und umzusetzen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungen sind die besten Experten in eigener Sache. Jedes Unternehmen sollte dieses Potenzial nutzen und sie bei allen Fragen rund um die Inklusion in der betrieblichen Praxis einbeziehen.

Weiterführende Informationen

 

Leitfaden für Inklusion in Unternehmen und Institutionen (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)

Diversitiy (Charta der Vielfalt e. V.)

 

 

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